Saturn Gnosis

Das 1928-1933 aufwendig produzierte Journal „Saturn Gnosis“ war die erste offizielle Publikation der Loge Fraternitas Saturni, die auch einen breiteren Leserkreis erreichte. Die Zeitschrift war ursprünglich als Vierteljahresschrift geplant, die öffentlich erhältlich war und für Mitglieder lediglich um die Logennachrichten ergänzt wurde. Künstlerische Leitung der Zeitschrift hatte Albin Grau, in esoterischen Kreisen als Mstr. Pacitius bekannt, der die Zeitung mit einem modernen übersichtlichen Design gestaltete und auch einige Grafiken beisteuerte, ein Künstler, der heutzutage vor allem als einer der Protagonisten des deutschen expressionistischen Stummfilms bekannt ist. So hatte er die künstlerische Leitung von Fritz Murnaus zu Recht gerühmtem Film „Nosferatu. Eine Symphonie des Grauens“ (1921), für die er auch Bauten, Kostüme und Ausstattung gestaltete.

Die fünf Vorkriegsexemplare, der Jahre 1928 bis 1930, sind weiterhin sehr gesucht und erreichen heutzutage in Sammlerkreisen geradezu astronomische Preise. Um diese Rarität wieder einem breiterem Publikum zugänglich zu machen, autorisierte die Fraternitas Saturni 1992 eine vollständige Reprographie, die über die Edition Magus vertrieben wurde. Weitere, nicht autorisierte Ausgaben von teilweise zweifelhafter Qualität, sind auch weiterhin erhältlich. Nicht alle Autoren und Künstler, die sich an der „Saturn Gnosis“ beteiligten, waren Mitglieder der Loge Fraternitas Saturni. Gregorius war erfolgreich bemüht, mit der Saturngnosis ein Forum für okkult interessierte Künstler und Intellektuelle zu schaffen und auch Nicht-Logenmitglieder von Rang und Namen für die Mitarbeit zu gewinnen. So finden sich seltene deutschsprachige Aufsätze von Mstr. Therion (Aleister Crowley).

Wegen der widrigen wirtschaftlichen Umstände ließ sich ein solch anspruchsvolles Projekt leider nicht aufrecht erhalten. Die „Saturn Gnosis“ erschien nur unregelmäßig und musste 1930 ganz eingestellt werden. Wenig später, mit der Machtergreifung der NSDAP kam dann ohnehin erst einmal das Aus für okkulte Gruppen. Bibliotheken, Materialien und Privateigentum wurde konfisziert, und einige Persönlichkeiten aus esoterischen Kreisen wurden verhaftet – unter anderem auch wegen ihrer Kontakte zu ausländischen Gruppen oder Einzelpersonen.

Die „Saturn Gnosis“ wurde mehrfach kopiert, eine zweite Reihe unter gleichem Namen wurde von der Loge kurzzeitig als Nachfolger der „Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst“ als interne Logenpublikation herausgegeben. Zum achtzigjährigen Bestehen der Loge „Fraternitas Saturni“ wurde die „Saturn Gnosis“ wieder belebt als Reihe attraktiver Hardcover. Sie erscheint in unregelmäßigem Abstand und ist wiederum auch einem breiteren Leserkreis zugänglich.

Zur SATURN GNOSIS im Verlag der Fraternitas Saturni >>>

Saturnsymbol grün