| GeschichteGeschichte der Loge Fraternitas Saturnivon Mstr. Laskaris, Archivar Am ersten Tag im 90. Jahr des Erkennens. Neunzig Jahre „Fraternitas Saturni“! Neunzig Jahre Logengeschichte und Tradition! Ein Grund zu feiern! Jedoch beschränkt sich ein Großteil der Veröffentlichungen zur Logengeschichte der „Fraternitas Saturni“ seit Jahrzehnten auf die meist verzerrten oder fiktiven Abhandlungen von Außenstehenden. Diese wurden meistenteils – wenn überhaupt dokumentiert – aus lückenhaftem Material zusammengestellt, das auf dubiosen Wegen aus dem Logenbesitz entschwunden ist. Die meisten dieser Abhandlungen vereinen ähnliche Charakteristika: Ihre Sicht auf die Loge und deren Geschichte erscheinen oftmals einseitig, verallgemeinernd, irreführend oder einfach nur falsch. Glücklicherweise haben sich in der neueren Zeit auch ernsthafte Forscher an die Arbeit begeben, eine objektive Sichtweise auf die Historie der „Fraternitas Saturni“ zu schaffen. Zeittafel1926 - Am Samstag, den 8. Mai 1926, erfolgt die Gründung der vollkommenen und gerechten, geheimen, mystisch-magischen Loge Fraternitas Saturni („Bruderschaft des Saturn“, F.S.) in Berlin durch fünf Fratres und 17 Neophyten aus dem Umfeld der aufgelösten Pansophischen Loge unter der Leitung des Buchhändlers und Schriftstellers Eugen Grosche (Gregor A. Gregorius). Gregorius wird zum ersten Großmeister der F.S. ernannt. Der 8. Mai 1926 gilt auch als neuer Datierungsbeginn. Die F.S. versteht sich in ihrer Gründungszeit als eine mystisch-magische Loge, deren Ziele sich in Richtung der Mystik, der Rosenkreuzerwissenschaft, der Alchimie und der esoterischen Astrologie bewegen, welche eklektisch im Sinne des Wassermann-Zeitalters vereinigt werden. Dabei will sie jedoch von jeglichen anderen Obedienzen unabhängig sein. (An dieser Stelle sei Volker Lechler gedankt, der in den Archiven Berlins eine Vielzahl an Unterlagen zur Gründungszeit der Loge entdeckte, welche bis dato als verschollen galten.) 1928 - Veröffentlichung der Zeitschrift „Saturn-Gnosis“, die bis 1930 in fünf Ausgaben erscheinen wird. Die Loge arbeitet in einem zehnstufigen Gradsystem. Es besteht eine Vielzahl an Kontakten zu anderen Vertretern magischen und okkulten Denkens im In- und Ausland, wie Wilhelm Quintscher, Martha Küntzel, Franz Bardon, u.a. Überhaupt ist die Loge bis 1933 sehr produktiv mit einer Vielzahl von Veranstaltungen. Die Wirtschaftkrise bringt jedoch auch zunehmende finanzielle Schwierigkeiten für die Loge. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wird der Ostersonnabend 1928 als Gründungsdatum der Loge von Gregorius tradiert werden. 1933/34 - Der spätere okkulte Schriftsteller Karl Spiesberger (Eratus) wird nach eigenen Angaben Mitglied der Loge. Er wird nach dem Krieg eine tragende Rolle in der Neuorganisation der Loge übernehmen. 1934 - Aufgrund der schwieriger gewordenen Situation in Nazi-Deutschland scheint die Loge geschlossen worden zu sein. 1937 - Die F.S. wird, wie alle Geheimgesellschaften, durch die NSDAP verboten. 1946 - Gregorius belebt zu dieser Zeit, in Riesa lebend, die F.S. wieder. Dies wird durch den, durch die Kriegszeit aufrecht erhaltenen Kontakt zu verschiedenen Brüdern, trotz des Krieges ermöglicht. 1950 - Die erste Ausgabe der „Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst“ erscheint. Diese werden dreizehn Jahrgänge umfassen und gelten noch heute als eine der umfassendsten magischen Veröffentlichungen der Welt. Der Orient Berlin arbeitet zu dieser Zeit primär in der Villa von Gregorius. Gregorius nimmt Kontakt zu Heinrich Metzger, dem Oberhaupt des Schweizer „Ordo Templi Orientis“ („Orientalischer Templerorden“, O.T.O.) auf. Die Vorstellung einer Vereinigung der beiden Logen unter dem Schutz der Fraternitas Saturni wird erörtert. 1952 - Der Versuch der Vereinigung mit dem Schweizer O.T.O. scheitert. 1957 - Am 18. März wird die Fraternitas Saturni als unabhängige Großloge installiert. Zudem wird die Loge als „Fraternitas Saturni, e.V.“ beim Berliner Amtsgericht eingetragen. Es existieren Ortslogen in Berlin, Hamburg und Stuttgart. 1959 - Die Loge umfasst zu ihren Hochzeiten fast 100 Mitglieder. 1960 - Insgesamt schreitet der Organisationsaufbau der Loge voran. Der Frankfurter Orient wird von Mstr. Paulus eröffnet und geleitet. Das neue, auf 33 Grade erweiterte Graduierungssystem wird verabschiedet. Am Ostersonntag 1960 wird Gregorius in den „Gradus Ordo Templi Orientis Saturni“ (33°) erhoben. Weitere Hochgradvergaben folgen. Der Roman „Exorial“ erscheint. 1962 - Interne Meinungsverschiedenheiten führen zu unüberbrückbaren Differenzen zwischen Gregorius und einigen der bisher treuesten Logenbrüder. Diese werden daraufhin ausgeschlossen und die Oriente Stuttgart und Hamburg aufgelöst. Das krisenhafte Jahr lässt die Loge einige ihrer fleißigsten Meister verlieren, darunter Ramananda, Amenophis und Eratus. 1963 - Das neue Logengesetz wird verabschiedet. Der Frankfurter Ortsorient unter Mstr. Immanuel spaltet sich unter dem Namen „Fraternitas Luminis“ („Bruderschaft des Lichtes“, F.L.O.R.A.) ab. Die Herausgabe der BfaoL wird eingestellt. Stattdessen gibt die Loge die Zeitschrift „Vita-Gnosis“ heraus. 1964 - Gregor A. Gregorius stirbt am 5. Januar 1964 und wird auf dem Berliner Waldfriedhof beigesetzt. Seine Nachfolgerin im Großmeisteramt wird Maestra Roxane. 1965 - Roxane stirbt nach kurzer Amtszeit. Die Loge wird kurzzeitig durch ein Triumvirat aus den Meistern Arminius, Fabian und Giovanni geführt. 1966 - Mstr. Daniel wird zum Großmeister gewählt. Seine Amtszeit ist umstritten und wird nicht von der ganzen Loge gestützt. Auch gibt es Unklarheiten über die Vergabe des 33°. Retrospektiv kann man die Zeit 1964-84 als Zeit vieler Umbrüche bezeichnen, aber auch der Selbstfindung und Reinigung. 1969 - Wiedervereinigung mit F.L.O.R.A. zur „Vereinigten Großloge Fraternitas Saturni“. Nach Widerständen gegen Daniels Großmeisteramt wird Jananda (8°) zum Großmeister gewählt, aber nach kaum einem halben Jahr wieder abgesetzt. Erste Ausgabe einer neuen Reihe der „Saturn Gnosis“, die bis Anfang der 90er Jahre als Privatdruck der Loge erscheinen soll. Mstr. Andrzey wird im Herbst Großmeister. 1970 - Die Loge bringt die Reihe „Sonderdrucke der Fraternitas Saturni“ heraus, welche den Mitgliedern Zugang zu seltener magischer Literatur ermöglicht. Mstr. Immanuel tritt erneut aus der F.S. aus. 1971/72 - Ein Großteil des Archivs kommt durch nicht geklärte Umstände an den Gießener Professor Adolf Hemberger, der diese Unterlagen zusammen mit fragwürdigen Neukompositionen für eigene Veröffentlichungen benutzt. Diese sorgen für ein verzerrtes und eher negatives Bild, der bis dato eher unauffälligen Loge in der Öffentlichkeit. 1974 - Großmeister Andrzey legt aus persönlichen Gründen die Arbeit nieder, was zu einem Stillstand der bisher sehr aktiven Logentätigkeiten führt. 1976 - Wiederaufnahme der Logenarbeit durch den Meisterkreis und aktive Brüder. 1977 - Auf dem Ostertreffen wird Mstr. Horus zum Großmeister gewählt. Diese Wahl verspricht eine sehr aktive Zukunft. Planung und Einrichtung verschiedener Oriente. 1978 - Auf der Osterloge wird Mstr. Immanuel nach langjähriger Abwesenheit wieder aufgenommen. Im August tritt Horus aufgrund interner Probleme mit Mstr. Honorius überraschend zurück. Im Herbst folgt Mstr. Drakon als Großmeister. Es werden die Oriente Bersenbrück sowie Toronto/Kanada eingerichtet. Tod von Sor. Gabriele, der Schöpferin der Gotos-Büste. 1979 - Starke Differenzen zwischen Honorius und der Logenleitung, welche diesen im November aller Ämter erhebt. 1980 - Es kommt zur Abspaltung des Ortsorientes Bersenbrück unter dem Namen „Ordo Saturni“. Die Leitung hat Mstr. Honorius, der den Namen Set-Horus annimmt. In den nächsten Jahren konstruiert der Ordo Saturni eigene Ansichten um eine sogenannte „Sukzession“, welche er beansprucht. 1981 - Wieder-Einrichtung des Orients Berlin. 1982 - Auflösung des Orients Toronto. Rücktritt von Mstr. Drakon; seine Amtszeit war von einem starken Mitgliederschwund gekennzeichnet. Während der Meisterkreis entgegen anderslautender Gerüchte sehr stabil blieb, wie die Konzilsakten zeigen, war gerade im Vorhof die Fluktuation vergleichsweise hoch. 1983 - In einer umstrittenen irregulären Wahl wird Mstr. Immanuel von einigen Meistern zum Großmeister gewählt. Die Loge akzeptiert diese Wahl nicht, woraufhin Giovanni diese Wahl für ungültig erklärt. Regulär gewählter Großmeister wird Mstr. Hamupe, woraufhin Immanuel die Fraternitas Saturni ein drittes Mal verlässt. 1984 - Der bekannte okkulte Schriftsteller Frater V. D. wird Mitglied der Loge. 1986 - Mstr. Babacan wird zum Großmeister gewählt. 1990 - Mstr. Thot wird zum Großmeister gewählt. 1994 - Interview von Großmeister Thot durch Frater V.D., das unter dem Titel "Die Fraternitas Saturni heute", in der Reihe "Dokumente der Magie" veröffentlicht wird. 1999 - Mstr. Janus wird Großmeister. 2002 - Mstr. Thot wird erneut zum Großmeister gewählt. 2003 - Vereinigung von Fraternitas Saturni und der saturnisch ausgerichteten "Großloge Gregor A. Gregorius". Die Fraternitas Saturni wird dadurch zur mitgliederstärksten magischen Loge des deutschsprachigen Raumes. Eine neue Logenpublikation unter dem Titel "SaturnRunen" wird veröffentlicht. In den folgenden Jahren schreitet der Organisationsaufbau der Loge trotz gelegentlicher Irritationen unbeirrt voran. Neben dem progressiven Anspruch der Loge werden auch verstärkt Traditionen wieder belebt, die in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurden. 2008 - Die Loge beginnt damit, die „Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst“ als 13-bändige Studienausgabe zu veröffentlichen. Zudem wird der erste Band einer neuen „Saturn Gnosis“ im Buchformat publiziert. 2011 - Die Studienausgabe der BfaoL liegt nun komplett vor und ist über die Website der F.S. zu erhalten. 2012 - Mstr. Mentiel wird Großmeister. Es existieren aktive Oriente in Deutschland, der Schweiz und Österreich. 2016 - Die Gründung der Loge jährt sich am 8. Mai 2016 zum 90sten Mal. 2023 - Mstr. VITO wird Großmeister, um den uranischen Aspekt der Loge zu stärken. © 2011 Fraternitas Saturni e.V. | |||||||||||||
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