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Saturn GnosisDer saturnische Weg der Erkenntnisvon Mstr. Gregorius Der Weg, den der dem Demiurgen Saturn dienende Esoteriker zu gehen hat, ist ohne Frage ein höherer Erkenntnisweg, der nicht leicht zu gehen ist. Er führt ihn zu sehr hohen Gipfeln menschlichen Erkenntnisvermögens in eine fast totale Einsamkeit seines Denkens, macht ihn aber frei und auch immun gegen die vielen hemmenden Suggestionen, welche die Welt durchfluten. Das Erringen derartiger Gipfelleistungen machen den geistigen Menschen wohl sehr einsam, aber er wird in dieser selbst gewählten Einsamkeit sehr glücklich, denn er braucht ja im geistigen Sinne die indifferente Menschheit nicht mehr. Seine bisherige Schulung, sein okkultes Studium und seine systematische Persönlichkeitsaufpolung auf energetischer Grundlage haben ihn ja durch das befolgte Prinzip der mitleidlosen Liebe sowieso bereits Pfade gehen lassen, die nicht mehr in den Niederungen lagen, sondern abseits der großen Heerstraßen. Er ist auch hart gegen sich selbst geworden, ein einsamer Mensch, der zielbewusst seinen Weg weiter geht. Je höher er steigt, desto sicherer wird sein Fuß und die Abgründe der Tiefe schrecken ihn nicht mehr. Er trägt den schwarzen Priestermantel des Saturns und hüllt sich in Schweigen gegenüber der kompakten Majorität der unwissenden Menge. Die geschlossene Kette der Bruderschaft, welcher er angehört, ist ihm genug. Saturnischer Ernst und erworbene Konzentrationsfähigkeit, Kritikvermögen und errungene uranische Intuitionsfähigkeit ermöglichen ihm die an ihn herantretenden Probleme zu meistern oder zu seinen Gunsten zu lösen. Nach und nach wird er sich freimachen von den hemmenden Banden, die seine weitere geistige Entwickelung hindern. Die üblichen kirchlichen Lehren und Religionen bedeuten ihm nichts mehr. Für ihn gibt es keinen persönlichen Gott, noch die Lehre des Christentums. Auch gegen andere Religionslehren, wie Buddhismus u.a. ist er nun absolut immun geworden. - Sein Gottheitsbegriff auf einer rein kosmosophischen und kosmogonischen Weltanschauung ist ihm genügend. Die Gottheit als Absolutum oder als Nullpunktsenergie, ganz gleich, wie man sie bezeichnet, gilt ihm als unerreichbares Ziel, dem heutigen Stande der Menschheitsentwickelung entsprechend. Seine geistige Zielstrebigkeit setzt er ein innerhalb unseres Sonnensystems, und er ist sich der dadurch gegebenen Grenzen seiner Entwickelung durchaus bewusst. Spekulative Phantastereien lehnt er strikt ab und versucht auch bei den schwersten problematischen Fragen auf dem Boden der Wirklichkeit und der verstandesgemäßen intellektuellen Durchdringung zu bleiben. Die höher gelagerten Sphären und Ebenen wird er durch hochgepolte magische Praktiken oder durch meditative Versenkung erreichen. Jeder zu beschreitende Weg ist ihm gangbar, jede Sphäre ihm erschlossen, wenn sein innerster Wille dominiert. In ihm selbst liegt die Entscheidung, aber auch die Verantwortung für sein eigenes Tun. Er gehorcht keiner Suggestion oder einer gewollten Ablenkung. Er wird dann zum Meister des oberen und des unteren Lichtes. Die Dämonen der Tiefe zwingt er und die Engel der mentalen Sphäre müssen ihm dienen. - Ist seine Reife dann soweit vorgeschritten, steht er mit klarem furchtlosen Blicke dem Hüter der Schwelle gegenüber und Saturn wird seinem Diener das dunkle Tor öffnen. Ein so geformter geistiger Mensch wird sich immer als Weltbürger fühlen und erkennt keine Grenzen an zwischen Volk, Rasse und Nation. Die üblichen Moral- und Ethikgesetze existieren für ihn nur dann, wenn er sie verstandesgemäß einhalten muss. Er wird sich immer nach aller Möglichkeit isolieren. Er weiß, je einsamer er wird, desto leichter wird ihm diese gewollte Isolierung. Als geschulter Magus vermag er zu lösen und zu binden. Seine Erkenntnis und Schulung wird ihm immer das Richtige tun lassen, was ihm dient. Es gibt einen heiligen Egoismus und eine individual-anarchistische Basis vermag viel Neues zu formen und zu erzeugen, ohne alles zu zerstören. Für den Treuebegriff zur Bruderschaft steht er unwandelbar fest, denn er weiß, er hat sein Karma verpfändet. Der Abyssus schreckt ihn nicht mehr. Er arbeitet ganz zielbewusst für seine nächste Inkarnation, um wieder eingesetzt zu werden für die sich stetig vollziehende Evolution der Menschheit. Deshalb dient er freiwillig dem Erdgeist und arbeitet in dessem Sinne. Saturnische Magie gibt ihm dazu die Verbindungslinien, denn er weiß, Erde und Mond sind Diener des Saturns. So geht er seinen einsamen Weg durch seine Inkarnationen auf diesem Planeten. Er ist sich wohl selbst genug, aber er empfindet tiefe Freude am geistigen Schaffen und wird sich immer einsetzen im Sinne einer Brüderlichkeit eines geistigen Menschentums. Echte Liebe und echte Freundschaft gelten ihm durchaus, denn er weiß um deren Seltenheit. Immer wird er versuchen sich den Harmoniegesetzen anzupassen und sie in sich zu entwickeln in höchster Oktave, denn er weiß um die kosmische Verbundenheit seines eigenen Egos. Derartige Zielsetzungen und ein solches geformtes Menschentum liegen ganz im Sinne des aufsteigenden neuen Zeitalters im uranisch-saturnischen Lichte. Reif sein ist alles! Und es ist ein köstlich Ding, in Freiheit einsam zu sein! Die Nutzanwendungen einer solchen geistigen Kristallisation sind nun derartig vielgestaltig und gänzlich der individuellen Reife und Formung unterworfen, so dass es sich kaum lohnt, darüber im einzelnen sich auszulassen. Jedes Ego muss seinen Weg allein gehen bis zum Ende. Aber welchen Weg der Mensch einschlägt, wie er sein Schicksal meistert, das liegt in seinem Ermessen, soweit es die karmischen Gesetzmäßigkeiten zulassen. Die Esoterik spricht von einem mystischen Geheimnis der Sonne und es klingt zunächst überraschend, wenn unsere Loge im Endziel einen Sonnenkult zelebriert in den Hochgraden. Nicht nur die Astrophysik lehrt, dass der innerste Kern der Sonne Blei = Saturn im höheren Aggregatzustande ist, sondern man spricht in den eingeweihten Kreisen von den inneren zwölf Sphären der Sonne oder auch von den 12 Erkenntniskreisen des Sonnendemiurgen. Im dritten Kreise der Sonne dominiert Saturn! Dort liegt sein Ursprung vor der kosmischen Geburt, in der er in der gewaltigen Eruption hinausgeschleudert wurde gemeinsam mit der gesamten andren Planetenkette. - Das ist das Geheimnis! Wer Saturn dient, treibt geistigen Sonnenkult und fördert die Heimkehr des verlorenen Sohns im mystischen Sinne. Deshalb heißt es in unseren Ritualen: Saturn, Du geheimnisvoller Bruder der Sonne, Du verhülltes Geheimnis! Deshalb wird die universelle Souveränität des Saturndemiurgen in der Loge anerkannt, denn hinter dem Hüter der Schwelle steht die Erlösung. Über dieses Geheimwissen ist noch viel zu sagen, was aber nicht profaniert werden darf. Es bleibt Weistum der wissenden Logen. Die Unwissenheit der allgemeinen okkulten und astrologischen Kreise ist erschreckend. Man bezeichnet Saturn als Satan und weiß nicht, welches geistige Armutszeugnis man sich damit selbst ausstellt. Dem Wissen und der Erkenntnis sind keine Grenzen gesetzt, aber die Dummheit setzt sich selbst ihre Grenzen! Es ist durchaus anzunehmen und auch wahrscheinlich, dass sich im Laufe der weiteren Menschheitsgeschichte in den kommenden Jahrtausenden im Sinne des Aquariuszeitalters auch eine neue Menschheitsreligion entwickeln wird. Die Menschen im allgemeinen brauchen religiöse Impulse, brauchen einen Glauben, damit die dämonischen Instinkte, die fast in jedem Menschen schlummern, eingeengt werden können. Das gilt natürlich nicht für ihre geistige Oberschicht. Schon Therion sagt: Dreiviertel Teil der Menschheit ist nur der Dung für die geistig dominierende Klasse. Der uranische Impuls wird neue religiöse Dogmen zeitigen, die voraussichtlich der Menschheit einen neuen Sonnenkult bringen in gänzlich neuen naturverbundenen Formen und kosmischen Verbundenheiten auf der Basis universeller Erkenntnisse. Die Durchdringung des Weltalls hat ja bereits begonnen, obwohl das neue Zeitalter jetzt erst begonnen hat zu wirken. Der Leichnamskult des gekreuzigten Christus kann dem neuen uranischen Influxus nicht standhalten. Er wird vergehen, wie so viele Religionen vergangen sind, wie uns die Geschichte der Menschheit lehrt. Das Christentum ist ja sowieso die jüngste und zahlenmäßig kleinste Religion auf der Erde. Man muss bei diesen hypothetischen Betrachtungen sich angewöhnen, fast zeitlos zu denken. Jahrtausende bedeuten in dieser kosmisch fundierten Entwickelung nicht viel. Erst recht nicht ein Menschenleben. Ganze Völker mit ihren Religionen und Kulten sind gänzlich verschwunden oder gehören der grauen Vergangenheit an, denn die Menschheits- und Kulturgeschichte reicht viel weiter zurück, als die Wissenschaft heute annimmt und beweisen konnte. Große Erdteile sind mit ihren Kulturen und Religionen untergegangen, wie Atlantis und Lemuria. Die große Sehnsucht in der Menschheit nach dem Göttlichen, dem Unbegreiflichen war aber schon immer vorhanden und schuf sich Formen und Begriffe, weil sie das Absolutum nicht verstehen noch erfassen konnte. So wurde der Gottheitsbegriff personifiziert und es entstand die Welt der Götter. Doch ohne den Glauben der Menschen, sind die Götter nur Phantome, denn erst die Verehrung und Vorstellung gestaltet sie ja. Wohl waren die Sternenmythen und Sternenkulte die frühe Basis aller Religionen, die noch naturverbunden waren und es war erst dem Christentum vorbehalten, den Personifizierungsbegriff auf einen zentralisierten Nenner eines persönlichen alleinigen Gottes in der heutigen religiösen Form zu bringen. Das ernste Studium einer vergleichenden Religionsgeschichte aller Völker der Erde ergibt gewaltige Ausblicke, aber auch Einsichten in die Unzulänglichkeit aller religiösen Lehren. Der Sonnenkult der Atlantier, der Perser, der Urarier in Indien, die Naturkulte der primitiven Völker waren in ihrem religiösen Inhalte, in ihren Dogmen und Kulten viel wertvoller und kosmisch verankerter als die heutigen modernen Religionen. Daher gilt es den Weg zurück zu finden zur Verehrung des großen Sonnendemiurgen, der für die Menschheit der Erde Vater und Mutter zugleich ist. Dazu aber verhilft uns Saturn, das große Geheimnis der Sonne! "Der Saturnische Weg der Erkenntnis" von Mstr. GREGORIUS: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Ausgabe Januar 1958. © 2011 Fraternitas Saturni e.V. |
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